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Vorbemerkung: Dieser Redakteur hatte mich in den ganzen Jahren nie zu Hallschlag befragt. Er bezieht, das steht ihm frei, sein originäres Wissen lieber von der Behörde.

Anmerkung: Deshalb berichtet er auch "Mit zwölf auf dem Gelände verteilten Brunnen wird die Schadstoffkonzentration des Wassers geprüft; diese Kontrolle ist auf 50 Jahre angelegt."

Tatsache ist, daß ein Untersuchungsauftrag für die nächsten fünf Jahre vergeben ist, aber nur auf Sprengstoffe und nicht auf Schwermetalle (Blei, Arsen) und Rückstände sowie Abbauprodukte von Chemischen Kampfstoffen.

5. Daß er mich Gunter, mit "u" nannte, sei, man ist ja nicht kleinlich, dem langjährigen Lokalredakteur verziehen.

Gunther Heerwagen

 

 

 

Trierischer Volksfreund vom 26.9.1998

Sanierungs-Ende bis zur Jahrhundertwende?

Konzept der Bezirksregierung: Sicherung statt Sanierung in Hallschlag

Teil des ehemaligen Munitionsfabrikgeländes wird abgedeckt

Von unserem Redakteur

SThPHAN SARTORIS

HALLSCHLAG/TRIER. Geht es nach den Plänen der Bezirksregierung, soll das Kapitel ,,Entmunitionierung in Hallschlag" bis Ende 1999 geschlossen werden. Seit 1991 laufen die Arbeiten auf dem Gelände der 1920 explodierten ,,Espagit"- Munitionsfabrik. Bislang sind rund 17 der insgesamt 30 Hektar des Geländes entmunitioniert worden.. Die Bilanz: drei Tonnen Sprengstoff, acht Tonnen Munitionsstoffe, knapp 1800 Granaten wurden gefunden. 46 Millionen Mark hat die aufwendige Entmunitionierung bislang gekostet, weitere 21 Millionen sind für die weiteren Maßnahmen geplant.

Von der bislang praktizierten Vorgehensweise ist die Bezirksregierung mittlerweile abgerückt, vor allem auch aus Kostengründen. ,,Sicherung statt Sanierung" ist das geänderte Konzept überschrieben. Konkret heißt dies: die verbliebene Fläche wird abgedeckt, zunächst mit einem Drahtzaun, darauf kommt eine Bodendeckschicht von 30 bis 50 Zentimeter. Mit zwölf auf dem Gelände verteilten Brunnen wird die Schadstoffkonzentration des Wassers geprüft; diese Kontrolle ist auf 50 Jahre angelegt.

Neben den Kostengründen führt die Bezirksregierung als weiteren Grund für die Änderung des Konzepts an, daß die Fortführung der Tiefenentmunitionierung eine ,,Schadstoffmobilisierung" nach sich ziehen könnte; aus Sicht der Behörde ein ,,unkalkulierbares Risiko".

Zudem soll eine Aufbereitungsanlage gebaut werden, in der anfallendes schadstoffbelastetes Wasser gereinigt werden kann, bevor es in den Seifenbach abgeleitet wird. Gegen diesen Plan der Bezirksregierung regt sich allerdings Widerstand, so auch im Hallschlager Gemeinderat. Die Ratsmitglieder versagten das im Rahmen der Planung erforderliche ,,Einvernehmen‘ zur Einleitung des Abwassers in den Seifenbach. Die Bezirksregierung solle zum ursprünglichen Konzept zurückkehren, stellte der Rat fest.

Erwartungsgemäß hat sich auch Gunter Heerwagen, der die Arbeiten von Beginn an ,,kritisch begleitet" hat, gegen das Konzept der Bezirksregierung ausgesprochen. Er hält die Abdeckung für ungeeignet, da mögliche Gefahren durch Schadstoffe und Munition nicht beseitigt würden.