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Kölnische Rundschau vom 19.9.1998

Heerwagen hält Maßnahmen für ungeeignet

Mengen verunreinigtes Wasser abgeflossen

 

r Hallschlag. Gunther Heerwagen, Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen, ist überzeugt, daß das Wasser, das jetzt von der ehemaligen Munitionsfabrik Hallschlag abfloß, kontaminiert ist.

Wie er jetzt mitteilte, hatte er sich am 27. August schriftlich an die Wasserwirtschaftsämter Trier und Euskirchen gewandt und darauf hingewiesen, daß abfließendes Wasser mit sprengstofftypischer rotbrauner Farbe aus der Räumstelle über eine Kreisstraße der Kyll und dem Kronenburger See zufließe. ,,Die Trierer Behörde stritt diese überprüfbare Tatsache ab", so Heerwagen. Sie habe am 4. September mitgeteilt, daß sie die zwischenzeitlich getroffenen Maßnahmen für geeignet halte.

Heerwagen antwortete der Behörde noch am gleichen Tag mit dem Hinweis, daß der Austritt kontaminierten Oberflächenwassers gemäß seiner Inaugenscheinnahme am 17. August bereits vorhersehbar gewesen sei und die Abdeckungs- und Sicherungsmaßnahmen erst eine Stunde nach Abgang seiner Meldung erfolgt seien.

Heerwagen: ,,Die von der Behörde vertretene Auffassung der "ausreichenden Maßnahmen" bewahrheitete sich offenbar nicht. Bereits nach den Regenfällen am Samstag, 12. September, flossen erhebliche verunreinigte Wassermengen ab."

Erst montags, so Heerwagen seien erneut Maßnahmen getroffen worden, aber auch sie waren seiner Meinung nach nicht geeignet, Gefahren abzuwenden. Das Wasser werde auf die nicht wesentlich mit Sprengstoffen belastete Seite des Werksgeländes gepumpt, wo es Kontaminationen durch Sedimentablagerungen verursachen kann. Laut Aussage des Grünen fließt das Wasser, für Augenzeugen nicht mehr bemerkt, dem im anderen Tal gelegenen Vorfluter und, genauso wie vorher, dem Kronenburger See zu.

,,Während aufgrund des Verdünnungseffekts"‘ erläutert Heerwagen weiter, ,,zum damaligen Zeitpunkt keine sprengstoffrelevanten Verbindungen analysiert werden konnten, werden sich nach Nachlassen der Niederschläge und höherer Kontaktzeit des Wassers mit sprengstoff-führenden Erdschichten diverse TNT-Rückstände analytisch nachweisen lassen.