Trierischer Volksfreund vom 9.10.1998
Hallschlager lehnen ab
Räte gegen neues Sanierungskonzept von Muni-Depot
HALLSCHLAG. (sli) Der Ortsgemeinderat Hallschlag hat den Vorschlag der Verbandsgemeinde und der Bezirksregierung zu einem neuen Sanierungskonzept der alten Munitionsdeponie abgelehnt. Mit vier Nein-, zwei Ja-Stimmen bei fünf Enthaltungen kam es auf der jüngsten Gemeinderatssitzung zu keiner Einigung in der Sache.
Das Thema Munitionsdepot ist Dauerbrenner der kommunalpolitischen Diskussion in der Ortsgemeinde der VG Obere Kyll.
Im Gemeinderat wurde der Sachverhalt kontrovers diskutiert. Verbandsgemeinde Obere Kyll und Aufsichtsbehörde wollen die derzeit laufenden Erdräumarbeiten künftig nur noch bis zu einer Tiefe von rund 20 Zentimetern durchführen, das gesamte Gelände dann abdecken, neu bepflanzen und zur Sicherung des Grundwassers vor austretenden kontaminierten Stoffen eine Wasserbehandlungsanlage auf Aktivkohlefilterbasis anlegen.
Das lehnt der Ortsgemeinderat nach wie vor ab. Die Hallschlager fordern statt dessen eine weitere Abtragung des munitionsverseuchten Erdreiches bis auf eine Tiefe von rund 1,50 Metern wie derzeit auch praktiziert.
Will die Bezirksregierung ihr von einem Ingenieurbüro entwickeltes Alternativmodell zur Sanierung des Geländes dennoch durchsetzen, geht dies vermutlich nur über das Mittel der hoheitlich angeordneten Ersatzvornahme.