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Kölner Stadtanzeiger vom 29.10.1998

 

Ministerin Höhn um Hilfe gebeten

fa Kreis Euskirchen Aufgewacht sind offensichtlich die Politiker im Kreis Euskirchen, nachdem der ,,Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet hatte, daß nach wie vor sprengstoffhaltiges Oberflächenwasser von der Rüstungsaltlast Espagit bei Hellenthal-Kehr in den Kronenburger See abfließt. Sowohl Landrat Günter Rosenke (CDU) als auch die SPD-Kreistagsfraktion meldeten sich zu Wort.

SPD-Fraktionschefin Gudrun Mücker spricht von einer ,,umweltpolitischen Schweinerei", die ,,unverzüglich abzustellen" sei, um weitere Umweltschäden für den Kreis Euskirchen abzuwenden. Unter anderem will die SPD von der Kreisverwaltung wissen, wie sicher die ,,Sanierungsmaßnahme" an der Espagit sei.

Rosenke weist in einem Schreiben an Umweltministerin Bärbel Höhn darauf hin, daß weiterhin kontaminiertes Wasser von der Espagit durch einen Vorfluter Richtung Nordrhein-Westfalen strömt. Angesichts der derzeitigen Wetterlage mit reichlichen Niederschlägen sei vor Ort - also in Rheinland-Pfalz - kurzfristig eine nachhaltige Lösung zu finden. Ein sofortiges Tätigwerden ist umso mehr angezeigt, da die in den Sedimenten festgestellten Schadstoffe die vorgegebenen Grenzwerte bei weitem übersteigen".

Auch gegenüber der Öffentlichkeit müsse dokumentiert werden, daß das Mögliche getan werde, um das Altlastproblem umweltgerecht zu lösen. Inder Anlage übermittelte der Landrat den Bericht samt Kommentar des ,,Kölner Stadt-Anzeiger" an die Ministerin, in der Hoffnung, ,,daß sich solche Zeitungsartikel nicht wiederholen".

Abschließend schreibt Günter Rosenke: ,,Ich bitte Sie daher, sehr geehrte Frau Ministerin, sich dieses Problems umgehend anzunehmen und dafür zu sorgen, daß negative Umweltauswirkungen auf nordrhein-westfälisches Gebiet ausgeschlossen werden. Im Hinblick auf die Gesundheit der Bevölkerung und die nachteiligen Folgen für Freizeit und Erholung kann der derzeitigen Entwicklung nicht tatenlos zugesehen werden".