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Kölnische Rundschau vom 10.12.1998

Mainz: Tiefe Entmunitionierung würde in Hallschlag Schadstoffe mobilisieren

 

Besser gar nicht daran rühren

jg Hallschlag. ,,Der nicht alltägliche Umgang mit einer Rüstungsaltlast fordert von allen Beteiligten ein hohes Maß an Flexibilität", stellt die rheinland-pfälzische Umweltministerin Klaudia Martini in ihrer Antwort auf das Schreiben von Landrat Günter Rosenke vom 27. Oktober fest, in dem die Sorgen des Kreises Euskirchen wegen des Zuflusses kontaminierten Oberflächenwassers in den Kronenburger See ausgedrückt wurde.

Ministerin Martini begründet die jetzt eingeleitete Sicherungsvariante durch Abdeckung der nicht entmunitionierten Flächen im Bereich der ehemaligen Munitionsfabrik Espagit. Der Konzeption liege der Gedanke zugrunde, daß durch große Erdbewegungen im kontaininierten Bereich, wie sie bei einer Tiefenentrnunitionierung erfolgen können, Schadstoffe in großem Umfang mobilisiert werden und ins Grundwasser gelangen können.

Dadurch, daß dieser Boden im kontaminierten Bereich nicht bewegt und darüber hinaus durchsickerndes Wasser gefaßt werde, werde dieser Gefahr begegnet, argumentiert das Ministerium in Mainz. Zum Abfangen von Oberflächenwasser seien Erdbecken angelegt worden, die jedoch nach wochenlangen intensiven Niederschlägen im September und Oktober überliefen. Wasseruntersuchungen hätten jedoch keine Schadstoffbelastung erkennen lassen. Die Bezirksregierung Trier habe im Verlauf des Bahneinschnittes mehrere Dämme schütten lassen, um so weitere Rückhalteteiche anzulegen.

Gefahren für das Trinkwasser und den Kronenburger See sieht die Ministerin nicht. Weder in Sediment noch in Wasseruntersuchungen hatten sich bisher Schadstoffe in nennenswerter Konzentration feststellen lassen.