Kölnische Rundschau vom 11.11.1987
Grüne wollen wissen, was bei Kehr produziert wurde
Kreisverband Daun erinnert an Munitionsfabrik
Daun. "Bei Kehr wurde 1913 eine große Munitionsfabrik errichtet, die 1918 durch eine schwere Explosion vollkommen zerstört wurde. Zeitweilig sollen dort bis zweitausend Menschen beschäftigt worden sein" diese Feststellung machte jetzt Gunther Heerwagen von den Grünen Kreisverband Daun.
Was bei Kehr letztlich produziert, erprobt oder gelagert wurde, sei noch unbekannt, erklärte Heerwagen und fügt hinzu: "Von anderen Produktionsstätten sind jedoch nachhaltige Verseuchungen des Erdreichs durch Trinitrotoluol (TNT) bekannt und Beeinträchtigungen des Trinkwassers."
Naturschutzverbände wiesen unlängst die zuständige Bezirksregierung auf die Problematik hin, als sie im Rahmen der Begutachtung eines dort zu erstellenden Feuchtbiotops in diesem Gebiet tätig werden mußten, berichtet Gunther Heerwagen weite.
Was den Naturschützern dort auffiel beschreibt er so: "Das Gelände von Ruinen übersät, ist auch heute noch weitgehend unzugänglich und mit Verbotsschildern und Zäunen gesperrt. Im letzten Krieg wurden auf Weidenhöchst kilometerlange Stollensysteme in den Berg getrieben."