Trierer Landeszeitung vom 3.8.1919
(Abschrift)
Von Nah und Fern.
Hallschlag, 31.Juli. Die Eifeler Sprengstoffwerke und chemischen Anlagen ,,Espagit" AG, haben ihren Betrieb in großem Umfange wieder aufgenommen und beschäftigen wieder etwa 900 — 1000 Arbeiter. In der Revolutionszeit ruhte die Arbeit fast völlig, und nur die Beamten und wenige Arbeiter waren zurückgeblieben, um die Maschinen und Anlagen in Pflege zu nehmen. Infolgedessen sind der Gesellschaft größere Verluste infolge unlohnender Arbeit und mangelnder Arbeitsleistung nicht erwachsen. Neuerdings ist ein großer Abschluß zwischen der Gesellschaft und der Berliner Großfirma Schweitzer u. Oppler zustande gekommen, wonach Schweitzer u. 0ppler die Verwertung gewaltiger Massen überflüssig gewordener Infanterie und Artillerie—Munition und Heeresgüter, die Espagit—Gesellschaft dagegen die fabrikatorische Ausführung des Vertrages übernommen hat. An der Finanzierung des Vertrages der Firma Schweitzer u. 0ppler ist außer einer Berliner Großbank auch die Süddeutsche Diskonto—Gesellschaft in Mannheim beteiligt. Nachdem so der Großbetrieb auf dem Werke wieder aufgenommen worden ist, steht auch die Herstellung von Friedens—Sicherheitssprengstoffen und chemischen Erzeugnissen bevor. Die Trinitrotoluolfabriken des Werks, deren Erzeugnisse größtenteils für die Herstellung von Farbstoffen verwandt werden können, sind noch außer Betrieb. Ob auch die Herstellung von Dynamiten aufgenommen wird, wird noch erwogen.